Warum sokratikum ?

Sokrates war jener Philosoph der Antike (470-399 v. Chr.), der die Philosophie auf die Straße zu den Menschen brachte. Er stellte einfach Fragen und deckte Widersprüche auf. Das "Ich weiß, dass ich nicht weiß" wurde Ausgangspunkt allen wirklichen Wissens. So gelangte jeder durch eigenes Denken zu Einsicht und Lösungen. Sokrates selbst sah seine philosophische Arbeit nur als Geburtshilfe (Mäeutik).

In der Philosophischen Praxis sokratikum kommt die Sokratische  Gesprächsführung zur Anwendung. Durch die Methodik des Fragens und gemeinsamen Reflektierens werden 

1. Probleme und Widersprüchlichkeiten identifiziert

2. neue Einstellungen und Haltungen entwickelt

3. Antworten und Lösungen gefunden.

 


Die philosophische Einzel- oder Paarberatung

beginnt mit einer Klärung und Identifizierung der Frage bzw. des Problems.

Dabei lassen sich grundsätzlich (nach Harlich H. Stavemann) drei verschiedene Kategorien von Fragen/Problemen unterscheiden:

  1. "Was ist das"-Fragen: Hier gilt es, die eigenen Einstellungen und Standpunkte zu identifizieren und auch die Verantwortung für die daraus folgenden Handlungen zu übernehmen. Auch geht es um die Bestimmung von Lebenszielen und Lebensinhalten. Fragen wie "Was ist für mich der Sinn im Leben?", "Was will ich in meinem Leben erreichen?", "Was ist ein wertvoller/wertloser Mensch?", "Was ist gerecht/moralisch vertretbar/richtig/sicher?" Zentral sind diese Fragen für Paare und Gruppen, wenn es darum geht, was man gemeinsam unter "einer guten Ehe", "einer richtigen Erziehung", "Gleichberechtigung", "Solidarität" usw. verstehen möchte.
  2. "Was darf ich"-Fragen: Diese sind grundsätzlich moralisch-ethische Fragen, wie zum Beispiel "Darf ich meine krebskranke Mitarbeiterin entlassen?", "Darf ich meine Kinder bestrafen?", "Darf ich abtreiben?", "Darf ich lügen?"
  3. "Was soll ich"-Fragen: Dabei wird die Sinnhaftigkeit einer Einstellung oder Handlung überprüft und eventuell eine bessere Alternative erarbeitet. Typische Fragestellungen sind: "Soll ich mein Studium oder meine Arbeit wechseln?", "Soll ich diese Beziehung beenden/eingehen?", "Soll ich in Pension gehen oder weiterarbeiten?"

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Für Unternehmen

ist die Sokratische Methode eine unterstützende und reflektierende Form in allen strategischen Fragen und bei Problemstellungen im Unternehmen.

Sie ist auch eine effektive Form für Bewerbungs-Interviews und Mitarbeiter-Gesprächen.

Die Ziele werden gemeinsam mit dem Management festgelegt. Im Allgemeinen sind es:

  1. Mitarbeiter besser zu kennen und einschätzen zu können
  2. Mitarbeiter an den richtigen Platz zu stellen
  3. Konflikte und Probleme im/für das Unternehmens zu erfassen und zu lösen
  4. Die Potentiale der Mitarbeiter erkennen und nutzen
  5. Den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit zu verbessern, um den Unternehmenserfolg zu steigern 

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Für Schulen und Kindergärten

bietet die Sokratische Methode eine Schulung des kritischen Denkens und Argumentierens.

Mithilfe konkreter und altersgerechter Übungen werden die drei wesentliche Kompetenzen der Philosophie trainiert:

  1. Identifizieren und Vertiefen: dabei wird der Inhalt einer These oder einer Idee untersucht. Dazu gehören richtiges Argumentieren, Erklären, Analysieren, Synthetisieren und Interpretieren.
  2. Problematisieren bzw. Kritisieren: dabei werden die Grenzen und Mängel einer Idee herausgearbeitet. Dies ist auf dem Postulat begründet, dass in der Wissenschaft bzw. Philosophie jede Idee problematisiert werden kann. Nach Hegel hat man ein Statement, das man nicht kritisieren kann, noch nicht verstanden.
  3. Konzeptualisieren: Dabei soll ein Begriff oder ein Ausdruck gefunden werden, der die Idee bestmöglich auf den Punkt bringt.

Entscheidend ist die Bearbeitung der Haltungen bei den Kindern und Jugendlichen durch die Methodik der Sokratischen Gesprächsführung. Zentral sind hierbei das Beruhigen von Körper und Geist, Unwissenheit und Fehler-Machen auf sich nehmen, authentisch seine Meinung aussprechen, sich konfrontieren, Empathie entwickeln und aus Gewohnheiten und Routinen herauskommen.

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